Screenshot Bundes Klinik Atlas

Verbesserungen nicht ausreichend - DGNI spricht sich für komplette Streichung akuter neurologischer Krankheitsbilder aus! 

Am 19. Juni 2024 hat Bundesgesundheitsminister Lauterbach angekündigt, den Bundes-Klinik-Atlas "einem umfassenden Update" zu unterziehen und diesen für Patientinnen und Patienten "sehr viel leichter verständlich" zu machen.

Die Deutsche Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI) begrüßt es, dass Verbesserungen angestrebt werden, sowie dass eine Fokussierung auf die wichtigsten Eingriffe/Krankheitsbilder erfolgt. Letzteres ist allerdings nicht in sinnvoller Art und Weise geschehen.

Von Prof. Dr. med. Thomas Westermaier 

Im April 2024 wurde die Neuroprognostication Guideline zum Thema mittelschweres und schweres Schädel-Hirn-Trauma (moderate/severe TBI) publiziert. Im Rahmen eines umfassenden kooperativen Projekts der DGNI und der Neurocritical Care Society wurden die häufigsten und wichtigsten Krankheitsbilder der NeuroIntensivmedizin auf prognostische Faktoren und Prognosemodelle untersucht. Zum Thema Schädel-Hirn-Trauma wurden über 8.000 Abstracts gescreent und über 800 Volltexte analysiert. Die Auswertung erfolgte mit dem GRADE (Grading of Recommendations Assessment, Development, and Evaluation) Tool.

Von PD. Dr. med. Wolf-Dirk Niesen, Freiburg

Die DGNI hat vor etwa 2 Jahren Hospitationsstipendien für Pflegekräfte und Ärzte, die spezifische NeuroIntensivmedizin in praxi kennenlernen möchten, ins Leben gerufen. Nun fanden die ersten Hospitationen an der Neurologischen Intensivstation in Leipzig und in Freiburg statt – für alle Beteiligten ein voller Erfolg!

In Freiburg hat Frau Ivanossich von Küstenfeld-Grefenberg, die als pädiatrische Intensivkrankenpflegekraft in München tätig ist, die Neurologische Intensivstation für einen Monat besucht, mit dem Ziel spezifische neurointensivmedizinische Behandlung, Diagnostik und Versorgung zu erfahren und diese Erfahrungen -wo möglich- in ihren beruflichen Alltag mit intensivmedizinisch erkrankten Kindern zu integrieren.

Screenshot Bundes Klinik AtlasMitte Mai hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den Bundes-Klinik-Atlas online in Betrieb genommen, mit dem Versprechen, dass "Patientinnen und Patienten verständlich und transparent über den Umfang und die Qualität der Versorgung sowie die Personalausstattung in den Krankenhäusern informiert werden".

Der Bundes-Klinik-Atlas bietet in der aktuellen, unfertigen Version jedoch aus Sicht der DGNI keinerlei Mehrwert für die Patientinnen und Patienten in der Bundesrepublik Deutschland, sondern führt zu Fehlinformationen.

Prof. Dr. med. Patrick Czorlich, Hamburg fordert im Namen der DGNI das Bundesministerium für Gesundheit auf, den Bundes-Klinik-Atlas in seiner jetzigen Version vom Netz zu nehmen, bis echte Qualitätskriterien definiert sind, die homogene Einspeisung von Daten gewährleistet und Plausibilitätsprüfungen durch Fachexpertinnen und Fachexperten vorgenommen worden sind.

ECCC 2024 DubaiVon Dr. med. Katja Wartenberg, Leipzig

Zum 20. Jubiläum der Emirates Critical Care Medicine Conference (ECCC) und dem 5. Regional Meeting der Neurocritical Care Society (NCS) mit Unterstützung der DGNI unter der Leitung von Prof. Dr. Hussein Al-Rahma waren unser Präsident, Prof. Dr. Thomas Westermaier, unser Schatzmeister, PD Dr. Wolf-Dirk Niesen, PD Dr. Ilko Maier und unsere Schriftführerin Dr. Katja Wartenberg eingeladen, um die Fortbildungsaktivitäten in der Region des mittleren Ostens und von Afrika zu unterstützen.