President's Update: Ausblick auf die ANIM, Internationalisierung und mehr

Prof. Dr. med. Matthias Klein
Prof. Dr. med.
Matthias Klein

Präsident

Liebe DGNI Mitglieder,

Auch dieses Frühjahr gibt es aus dem Präsidium der DGNI jede Menge zu berichten. Zum einen laufen die Vorbereitungen für den nächsten Jahreskongress, die ANIM 2026, bereits auf Hochtouren. Unser nächster Kongresspräsident Prof. Dr. Oliver Müller hat mit der Programmkommission einen äußerst spannenden Kongress für uns zusammengestellt und wir freuen uns, dass wir bei ihm in Dortmund zu Gast sein dürfen. Die nächste ANIM wird ein besonderer Kongress werden, da es sich um die mittlerweile 40. Arbeitstagung zum Thema NeuroIntensivmedizin handeln wird. In diesem Kontext hoffen wir auch auf die Teilnahme vieler langjähriger DGNI Mitglieder, die sich vielleicht sogar noch an die ersten Zusammenkünfte vor 4 Jahrzehnten erinnern können. Sicher wird es in einer Jubiläumsveranstaltung Details dazu für alle geben. Aber die Planungen gehen schon weiter und so laufen bereits die Vorbereitungen für 2027 in Berlin: Ziel ist eine zunehmende Internationalisierung, um die Interaktion mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern voranzutreiben, was ich für die Zukunft in einer globalen Welt für extrem wichtig erachte. Dabei bleibt aber höchste Priorität, den Charakter der Arbeitstagung als Plattform für einen intensiven gegenseitigen Austausch unter Kolleginnen und Kollegen sowie zwischen den Professionen aufrecht zu erhalten.

Ausdruck der internationalen Vernetzung ist auch das stetige Engagement der DGNI auf der jährlichen Intensivtagung ECCC in Dubai, wo Dr. Katja Wartenberg seit vielen Jahren im International Committee aktiv ist und das Programm mitgestaltet. Die ECCC ist mittlerweile eine große und qualitativ hervorragende internationale Fortbildungsveranstaltung für Intensivmedizin mit Teilnehmern aus aller Welt. Auch dieses Jahr waren wieder mehrere Vertreter der DGNI als Referenten für unterschiedliche Themen und Workshops der Neurointensivmedizin wie Hirnblutungen, Schlaganfall und Dopplersonographie in Dubai vertreten.

Ich freue mich sehr, dass in Deutschland so viele interessante und spannende Forschungsaktivitäten in der neurologischen und neurochirurgischen Notfall- und Intensivmedizin stattfinden. Ein wichtiges Tool ist die Erstellung von Umfragen, um einen Überblick über aktuelle Vorgehensweisen in der Behandlung schwerer neurologischer und neurochirurgischer Krankheitsbilder an unterschiedlichen Kliniken zu bekommen. Die DGNI möchte dies unterstützten und stellt dafür ab sofort ein eigenes Umfrage-Tool zur Verfügung. Wenn Sie Interesse haben, dieses für ihre Umfrage zu nutzen, finden Sie demnächst ein entsprechendes Anfrageformular auf unserer Homepage.

Auch in diesem Jahr wird es wieder Preise geben, um Forschungsarbeiten finanziell zu fördern. Vergeben werden 2026 der DGNI-Nachwuchsförderungspreis, der DGNI-Zukunftspreis, der Neurointensivpreis der DGN und DGNI sowie der DGNI-Pflege- und Therapiepreis. Die Ausschreibungen für die Preise werden noch vor den Sommerferien veröffentlicht - überlegen Sie schon jetzt, ob Sie oder einer Ihrer Mitarbeiter ein tolles Projekt dafür einreichen könnten.

Die DGNI setzt sich seit Jahren für eine starke fachspezifische Intensivmedizin ein, die aber in Abhängigkeit der lokalen Gegebenheiten jeweils individuell organisiert werden muss – je nach Größe und Struktur der jeweiligen Klinik kann die Versorgung von neurologischen und neurochirurgischen Krankheitsbildern auch auf interdisziplinären Intensivstationen sichergestellt werden. Die Weiterbildung von Neurologen und Neurochirurgen zum Intensivmediziner ist für eine optimale Behandlung unserer Patienten eine grundlegende Voraussetzung. Auch wenn die Zusatzbezeichnung „Intensivmedizin“ im Anschluss an unterschiedliche Weiterbildungen zum Facharzt erworben werden kann und spezifische Schwerpunkte dabei eine wichtige Rolle spielen - der Kern der Weiterbildungsinhalte zum Intensivmediziner aller Fachrichtungen unterscheidet sich nicht. Infolgedessen erscheint es wichtig, dass alle Kolleginnen und Kollegen mit der Zusatzweiterbildung „Intensivmedizin“ in Bezug auf mögliche leitende Funktionen auf interdisziplinären Intensivstationen gleichberechtigt zum Einsatz kommen können. In enger Abstimmung mit der DGN und DGNC sowie den Fachgesellschaften der Chirurgie steht die DGNI in aktuellen Diskussionen genau dafür ein.

Berufspolitisch ist aktuell noch nicht ganz klar, wie es weitergehen wird. Die geplanten Reformen im Gesundheitswesen während der letzten Legislaturperiode haben uns sehr beschäftigt – was genau daraus nach den Koalitionsverhandlungen unter der neuen Regierung umgesetzt werden wird, muss sich aber erst zeigen. Die DGNI wird weiterhin als Sprachrohr für eine starke neurologische und neurochirurgische Notfall- und Intensivmedizin stehen. Der Blick auf das Ausland zeigt: Nirgend woanders hat sich die Versorgung von Patienten mit akuten neurologischen und neurochirurgischen Krankheitsbildern so stark professionalisiert wie hier. Notwendige strukturelle Reformen zur Kostensenkung dürfen auf keinen Fall zu Lasten einer exzellenten Versorgung unserer Patienten gehen und etablierte Versorgungsstrukturen wie beispielsweise im Bereich des Schlaganfalls müssen dringend aufrechterhalten werden.

Neben unserem Newsletter nehmen die sozialen Medien einen immer stärkeren Stellenwert in der Kommunikation mit unseren Mitgliedern, aber auch anderen Freunden und an der neurologischen und neurochirurgischen Intensivmedizin Interessierten, ein. Um unsere Angebote noch attraktiver zu gestalten, wurde das Layout der Social Media Inhalte neu gestaltet. Dies wurde honoriert - seit Jahresbeginn haben wir über 200 neue Follower in den verschiedenen Kanälen hinzugewonnen. Vor allem Beiträge über LinkedIn aber auch Instagram und Facebook werden regelmäßig gelesen. Wenn auch Sie immer Up-To-Date bleiben möchten, melden Sie sich an und verlinken Sie sich mit unseren Accounts. Damit können Sie auch während der hoffentlich wohl verdienten Urlaubszeit zwischendrin immer wieder nachlesen, was sich in unserer Szene so tut…

Mit freundlichen Grüßen, 

Matthias Klein