Die DGNI ist in den letzten Jahren unter der Präsidentschaft von Prof. Westermeier zunehmend politisch aktiv geworden. Dies war nicht zuletzt dem Tempo der Gesundheitspolitik in Berlin geschuldet. Die DGNI hat zu mehreren Gesetzesentwürfen Stellung genommen und sich bei der Entwicklung von GBA-Beschlüssen aktiv eingebracht. Noch ist unklar, wie diese Entwicklungen nach der Wahl weitergehen werden. Sicher ist aber, dass wir mit der DGNI weiter Einfluss nehmen müssen, um die Versorgung von Patient:innen mit schweren akuten und intensivpflichtigen neurologischen und neurochirurgischen Krankheitsbildern weiter sicherzustellen und zu optimieren. Die Zusammenarbeit zwischen der präklinischen Notfallversorgung, der Notaufnahme, den Intensivstationen in Krankenhäusern der Akutversorgung sowie den neurologischen Rehabilitationseinrichtungen ist und bleibt dafür essenziell.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für die nächsten Jahre ist die Weiterbildung von neurologischen und neurochirurgischen Assistenzärzt:innen in der Notfall- und Intensivmedizin. Dies wurde von der DGNI bereits in den letzten Jahren stark gefördert. Diesen Weg müssen wir unbedingt weitergehen und ich freue mich, dass diesbezüglich unter der Mitarbeit der DGNI tolle Projekte auf den Weg sind.
Als essenzielles Nadelöhr der Neuro-Intensivmedizin hat sich in den letzten Jahren die Verfügbarkeit entsprechend ausgebildeter Pflegekräfte herauskristallisiert. Wir werden im Präsidium weiter daran arbeiten, die Vernetzung zwischen Pflegekräften und Ärzt:innen voranzutreiben, nicht zuletzt, um Wege zu finden, den Arbeitsplatz „neurologische und neurochirurgische Intensivpflege“ noch attraktiver werden zu lassen.
Im Bereich der Forschung ist es mir wichtig, einen offenen Austausch zwischen den verschiedenen Kliniken zu ermöglichen und gemeinsame Forschungsprojekte zu fördern. Mit IGNITE besteht eine Forschungsplattform, die in Deutschland und wahrscheinlich auch weltweit einzigartig ist. Der Spirit von IGNITE muss weiter unterstützt werden – wenn man sich die Anzahl und das Engagement der aktiven jungen Kolleginnen und Kollegen in diesem Netzwerk ansieht, kann man sich auf tolle Projekte in der Zukunft freuen.
Zuletzt möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr. Julian Bösel bedanken, der dieses Jahr aus dem Präsidium der DGNI ausgeschieden ist. Prof. Bösel hat mit einem beispielslosen Einsatz für die Idee einer forschungsaktiven NeuroIntensiv-Szene gekämpft. Mein Gefühl sagt mir, dass er uns weiter aktiv erhalten bleibt. Trotzdem zu diesem Zeitpunkt erst einmal ein ganz großes Dankeschön für die letzten Jahre!